Entscheidungen aufschieben: 7 Tipps, um bewusste Entscheidungen zu treffen


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Egal, ob kleine oder große Entscheidungen: Oft legen sie dich lahm und kosten ordentlich Energie. Deshalb scheust du dich davor und schiebst sie vor dir her.

Was hinter dieser „Aufschieberitis" steckt und mit welchen 7 konkreten Tipps du in Zukunft bewusst und leicht Entscheidungen triffst, erfährst du in diesem Artikel.

Das erwartet dich in diesem Blogartikel:

    Definition Prokrastination: Was ist „Aufschieberitis“?

    Nenn es Prokrastinieren. Oder nenn es „Aufschieberitis“:
    Du drückst dich vor Entscheidungen und schiebst sie vor dir her.
    Kurzfristig gesehen scheint die Aufschieberitis ein cleverer Move zu sein. Denn sie hilft dir, der Entscheidung erstmal gekonnt aus dem Weg zu gehen und den Druck zu handeln bzw. zu entscheiden zu umgehen.

    Doch was im ersten Moment so clever wirkt, ist auf dem zweiten Blick nur reine Verschwendung an Zeit und deiner mentalen Energie. Denn irgendwann stehst du eben wieder vor dieser Entscheidung und der ständige Druck unerledigter Aufgaben stresst und frustriert dich irgendwann.

    Warum schiebe ich Entscheidungen auf?
    – Gründe und Folgen

    Ursachen für die Aufschieberitis

    Es gibt viele Ursachen, wieso du zum Aufschieben von Entscheidungen neigst:

    • Oft ist es die Angst vor dem Unbekannten oder vor möglichen Konsequenzen.

    • Die Sorge, nicht die optimale Entscheidung zu treffen, lähmt dich und du triffst daher erstmal gar keine.

    • Manchmal ist es auch schlicht Überforderung: Es gibt so viele Möglichkeiten, die dir jeden Tag begegnen, dass du müde bist, dich zu entscheiden. Du schiebst sie also auf die lange Bank.

    Folgen der Aufschieberitis

    Schiebst du Entscheidungen vor dir her, hat das eine Reihe von negativen Folgen:

    • Zeitlicher Dominoeffekt:
      Aufgeschobene Entscheidungen häufen sich an und werden zu einem überwältigenden Berg. Das nimmt dir Energie und lähmt dich wiederum, die Entscheidungen endlich anzugehen.

    • Emotionaler Stress:
      Zu wissen, dass noch zig offene Entscheidungen auf dich warten, erzeugt Druck. Das stresst und frustriert auf Dauer.

    • Knacks am Selbstvertrauen:
      Schiebst du immer wieder Entscheidungen vor dir her, schwächt das dein Selbstvertrauen. Denn du hast das Gefühl, überfordert zu sein und selbst nicht zu wissen, was das Beste für dich ist. Und wenn du es nicht weißt - wer dann?

    • Nachteile für die Karriere:
      Drückst du dich vor Entscheidungen, gibt das den Eindruck, dass du ungerne Verantwortung übernimmst. Das ist kein hilfreiches Signal für deine Karriere. Kolleg:innen und Vorgesetzte könnten weniger in deine Fähigkeiten vertrauen. Warum sollten sie auch, wenn du es nicht mal selber tust?!

    Vorteile, wenn du Entscheidungen bewusst triffst

    Ziel dieses Blogartikels ist, dass du dich in Zukunft Entscheidungen stellst und sie bewusst triffst.

    Das bringt dir nämlich diese Vorteile:

    • Du stärkst dein Selbstvertrauen:
      Triffst du bewusst Entscheidungen, gestaltest du proaktiv deinen Weg. Das wiederum stärkt dein Selbstvertrauen, weil du spürst: Ich halte das Steuer und gehe Herausforderungen aktiv an.

    • Du bist fokussierter.
      Bewusste Entscheidungen helfen dir, klare Prioritäten zu setzen und dich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das Ergebnis: Du verzettelst dich weniger und bist fokussierter.

    • Du bist weniger gestresst.
      Getroffene Entscheidungen kannst du gedanklich abhaken. Ein Punkt weniger also auf der To-Do-Liste. Das setzt Energie frei für andere Aufgaben.

    • Du hast klare Ziele.
      Bewusste Entscheidungen sind die Basis, um klare Ziele zu haben und zu wissen, was du wirklich willst.

    7 Tipps, um Entscheidungen nicht mehr aufzuschieben

    Schauen wir uns also an, wie du Entscheidungen bewusst triffst.

    Adios Prokrastination und Aufschieberitis!


    Entscheidungen: Informationen sammeln

    Tipp #1

    Informationen sammeln

    Fakt ist: Je besser informiert du bist, desto leichter fällst du Entscheidungen.

    Recherchier also alles an Informationen, die du brauchst. Natürlich sollte das nicht in einer Doktorarbeit enden. Schau, wie viel wirklich nötig ist, um dich sicher zu fühlen und begrenz die Informationsquellen.


    Entscheidungen: Pro- & Contra-Liste

    Tipp #2

    Mach eine Pro- und Kontraliste

    Eine simple und bewährte Methode für bewusste Entscheidungen: die Pro- und Kontraliste.

    Teile dafür ein Blatt Papier in zwei Spalten – Pro und Kontra – und notiere alle relevanten Argumente für und gegen die Entscheidung. Bewerte dann die Wichtigkeit jedes Arguments. Manchmal können wenige, aber entscheidende Pro- oder Kontra-Punkte den Ausschlag geben.


    Entscheidungen: Worst-Case-Scenario

    Tipp #3

    Überleg dir das Worst-Case-Szenario

    Was ist das Allerschlimmste, was passieren könnte, wenn du dich dafür oder dagegen entscheidest? Diese Methode zeigt häufig, dass die Konsequenzen weniger dramatisch sind, als du dir erstmal ausmalst.

    Überleg auch rational, wie wahrscheinlich das Worst-Case-Szenario überhaupt ist. Das nimmt dir wieder etwas den Druck, dich für das „Richtige“ entscheiden zu müssen.


    Entscheidungen: Deadline setzen

    Tipp #4

    Setz dir eine Deadline

    Ein effektiver Weg, um deine Entscheidungen zu beschleunigen, ist: eine klare Deadline setzen. Diese feste Zeitvorgabe, bis zu der du dich entschieden hast, gibt dir einen klaren Rahmen und minimiert die Gefahr des endlosen Aufschiebens.

    Nutze die gesetzte Deadline als Ansporn, intensiv zu reflektieren und dann eine Entscheidung zu fällen.


    Entscheidungen: auf Bauchgefühl hören

    Tipp #5

    Hör auf dein Bauchgefühl

    Dein Bauchgefühl gibt dir oft einen subtilen Hinweis auf die „richtige“ Entscheidung.

    Vielleicht brauchst du erst wieder etwas Übung, um deine Intuition zu spüren. Starte dafür mit kleineren Entscheidungen und schaue, welche Signale dein Bauch dir sendet.

    Wenn du auf deine Intuition vertraust, triffst du Entscheidungen mit mehr Selbstvertrauen und Klarheit.


    Entscheidungen: Feedback einholen

    Tipp #6

    Hol dir Feedback

    Um das Aufschieben von Entscheidungen zu minimieren, hilft auch Feedback von außen. Sammle dafür Meinungen von vertrauenswürdigen Personen. So gewinnst du neue Perspektiven und vielleicht auch neue Pro- und Kontrapunkte, an die du vorher gar nicht gedacht hast.

    Aufgepasst: Überleg dir bitte genau, wen du dafür fragst! Denn nicht für jede Entscheidungen ist jede Person die richtige Anlaufstelle. Manchmal passt dein:e Kolleg:in besser, manchmal dein:e Partner:in.


    Entscheidungen: Fragen stellen

    Tipp #7

    Stell clevere Fragen

    Die 10-10-10-Regel ist eine Zeitmanagement-Methode, die dir hilft, bewusst Entscheidungen zu treffen.

    So funktioniert’s:

    Stehst du vor einer Entscheidung, fragst du dich, was deren Konsequenz für die nächsten…

    •  10 Minuten wären: Welche Auswirkungen hätte sie auf die Gegenwart? Was würde sich ändern?

    • 10 Monate wären: Wie würde sie sich auf die nächsten 10 Monaten auswirken? Würde sie dich weiterbringen?

    • 10 Jahre wären: Wie wären die langfristigen Konsequenzen? Würde sie dir bei deinen langfristigen Zielen helfen?

    Durch diese Antworten gewinnst du Klarheit über deine Entscheidung. Das hilft, sie zeitnah zu treffen.


    Fazit:
    Statt passives Aufschieben, aktives Entscheiden

    Es ist besser, unvollkommene Entscheidungen durchzuführen, als beständig nach vollkommenen Entscheidungen zu suchen, die es niemals geben wird.
    — Charles de Gaulle

    Natürlich wirst du nicht von heute auf morgen vom Aufschieberitisprofi zum Entscheidungsjunkie. Doch es auszuprobieren und zu üben, lohnt sich. Denn in bewussten Entscheidungen liegt viel Kraft: Nicht zuletzt die Botschaft an dich selbst, dass du deinen Weg proaktiv steuerst.

    Halte dafür bei der nächsten Entscheidung kurz inne und teste einen dieser Tipps, um sie bewusst und vor allem sofort anzugehen. So findest du nach und nach raus, welche Tipps zu dir passen und du übst das bewusste Entscheiden.

    Erzähl mir gerne in den Kommentaren:
    Wie oft schiebst du Entscheidungen vor dir her?


    Anja Körner Fokus- & Struktur-Coach

    Hi, ich bin Anja Körner.
    Fokus- & Struktur-Coach.

    Ich unterstütze Fach- & Führungskräfte ihr Zeitmanagement zu verbessern und sich eine strukturierte Arbeitsweise aufzubauen, damit auch das Prokrastinieren im Job endlich wieder der Vergangenheit angehört.

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